Dienstag, 30. April 2019

Tag 6 Griechenland

Der letzte Morgen in Albanien. Sven geht es zum Glück wieder besser. Er hat gestern Abend schon eine Hühnerbrühe gegessen und sie auch drin behalten. So wird gefrühstückt und wir verabschieden uns vom Chef und dem Personal des Arberica. Sie haben uns wirklich sehr geholfen. Vielen Dank! So ging es Richtung Griechenland. Zu gegebener Massen war der  Verkehr heute nicht ganz so kaotisch wie bei unserer Anreise oder wir haben uns einfach drann gewöhnt. Es ging als unspektakulär Richtung Griechenland wobei wir wieder durch eine teils wunderbare und erstaunliche Landschaft fuhren.

irgendwo im nirgendwo in Albanien
Raus aus Albanien war kein Problem.
Rein nach Griechenland zwar auch nicht aber Grenze können die Griechen echt nicht. Und das als EU Außengrenze.

GR erreicht 2253 km

Grichenland erreicht 
Kurze Pause in einer kleinen Bucht. Da kommt mal richtiges Urlaubsfeeling auf.

chillen am Strand 
Unsere Nacht verbringen wir in einem kleinen Appartement in Preveza. Das Zimmer ist ganz schön und die Bikes stehen unten vor dem Haus im Vorgarten.
Nach einem fast 3km Spaziergang waren wir an der Hafenpromenade und suchten uns nach einem kleinen Hafenrundgang ein kleines Restaurant in einer einen Gasse.
Dieses Mal gab es für mich Schwein statt Ziege und auch Sven gönnte sich ein Stück Geflügel. Er hatte ja seit Tagen nichts mehr richtiges gegessen.

Hafenrundgang 

heute Schwein statt Ziege

PREVEZA direkt am Meer

Morgen wollen wir dann nach Olympia um dort endlich Anja & Thomas zu treffen und wir so wieder im Plan sind. 🤔 Welchen Plan eigentlich. 🤣

Montag, 29. April 2019

Tag 5 Grenzerfahrung

Sven legt heute eine kleine Pause ein und so entschließe ich mich die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. Google zeigt gleich hinter Durres eine tolle Gebirgskette an und auch ein paar Straßen genau durch dieses hindurch. Auch mein TomTom 400 setzt einen tollen Rundkurs durch das Gebirge. Also rauf auf die GT und los geht's.
Nach ein paar km wird aus der schlechten Asphalt Decke Schotter und dieser wird ein paar 100m später zu einem unterspühlten lemigen Gebirgsweg den man auf keinen Fall mit einer Straßenmaschine befahren sollte. Wie meine Tochter vor vielen Jahren jedoch trefflich bemerkte: "Mein Papa ist kein Mann sondern ein Er!" fuhr ich also weiter und nach ein paar grossen rutschigen Schlammlöchern traute ich mich auch nicht mehr umzukehren. Daß die vom TomTom in 2km angezeigte größere Straße genau in dem gleichen Zustand ist wusste ich an dieser Stelle noch nicht.
So quälte ich die GT im Angesicht meines Schweißes weiter die Berge hinauf. Als mir und meinem Baby an einer extrem steile Stelle alles abverlange tauchte neben mir ein Mann auf einem Pferd auf. Wie sich heraus stellte wohnte er mit seiner Familie und einem Onkel den Berg hinauf in einer Hütte und hat im bergigen Umfeld diverse Tiere die sich dort frei bewegen und jeweils von zwei Hirtehunden bewacht werden.  Er holte seine Frau und seine Kinder zu uns, denn die Tochter konnte englisch und mein albanische tendiert in Quadrat gegen Null.
Erst durfte ich eine Runde auf seinem Pferd sitzen, reiten würde ich das nicht nennen (ganz schön hoch so ein Tier und dann auch noch auf einem Berg). Nach dieser halsbrecheristischen Aktion lud er mich auf ein Glas gezuckert, frische Ziegenmilch ein.

Offroad in den Bergen hinter Durres

umgestiegen auf ein PS

die Ziegen, ihr Stolz

gesüsster Ziegenmilch
Nach der Milch folgte der Rundgang.
Sie zeigten mir eine trächtige Kuh, ich sah eine Kuh mit ihrem 3 Tage alten Kalb und ich durfte die Taubenkücken und die Bienenvölker bestaunen.
Mutterkuh und Kalb

Tauben Nachwuchs 

zwei von fünf Völkern 
Auf einmal ging alles ganz schnell.
Ich konnte es gerade noch abwimmeln mit ihm auf Hasenjagt zu gehen, da bot er schon an für mich ein Ziegenkitz zu schlachten. Dieses Mal komme ich da nicht wieder raus und so wird vor meinen Augen eine Ziege geschlachtet, ausgenommen und zubereitet.

Ziegenkitz

was für eine Landschaft
Wir unterhielten uns über viele Dinge bevor ich pappesatt auf meine GT stieg und die Abfahrt wagte. Wie es üblich ist musste der Weg erst noch schlechter werden bevor er wieder besser wird. Da spricht "Er" auch mal ein Stoßgebet gen Himmel um heil aus dieser Situation raus zu kommen. Wer auch immer dort oben zuhört, sei es Gott oder wie ihn mein Gastgeber nennt Allah.  Das Gebet oder meine nicht vorhandene Fahrkünste haben mich jedenfalls heil bis zur nächsten Asphaltstraße gebracht. Wieder in der Zivilisation angekommen musste ich die Orange erst einmal waschen lassen und mich gleich mit. Waschanlagen gibt es in Albanien genau wie Tankstellen und Werkstätten wie Sand am Meer. Allerdings sind es keine vollautomatische Waschanlagen wie wir sie kennen, sondern eher wie unsere Selbstwaschanlagen mit Servicepersonal. In meine Fall ein Junge ca. 14-15 Jahre alt der mein Motorrad (und mich) für umgerechnet 1,75€ abkärcherte und trochen wischte.

Abends zurück am Strand

Was ein Tag....was eine Erfahrung !!!

Mich hat das heute erlebte tief beeindruckt. Eine Familie die in einer Blechhütte lebt, kein fließend Wasser hat und selbst fuer albanische Verhältnisse eher am unteren Ende der Gesellschaftspyramide lebt, nimmt einen Fremden einfach so in ihren Alltag auf, ohne auch nur etwas an Gegenleistung zu erwarten. Auch der Abschied war so herzlich das ich dabei mit den Tränen ringen musste.
An diesem Erlebnis werde ich noch eine Weile knabbern müssen bis ich es endlich verarbeitet habe. Es wirft natürlich sehr viele Fragen auf was das Leben in unsere egoistischen Überflussgesellschaft betrifft.
Ich hoffe das sich diese Erfahrung positiv auf mein weiteres Leben auswirkt. Vergessen werde ich das auf jeden Fall nie!

DANKE ALBANIEN FÜR DIESE ERFAHRUNG!

PS: Sven geht es schon wieder besser und nachdem er sich meine Fassungslosigkeit über das Erlebte bei einem Strandspaziergang anhören durfte, gab es für ihn eine lecker Hühnersuppe. Alles wird gut!


Sonntag, 28. April 2019

Tag 4 Länderhopping

Tag 4 beginnt mit einem traumhaften Ausblick aus unserem Apartment und eine Frühstück mit selbstgemachter Marmelade und frischem Tee aus dem Garten der wie Medizin schmeckt. Leider hat sie nicht geholfen und Sven schleppt sich immer noch mit Magenkrämpfe durch die Gegend.
Nach dem morgendtlichen Ritual die Sachen zu packen und aufs Töff zu schnüren, starten wir kurz nach 9Uhr.
Erst geht es ganz gut voran und doch um so näher wir Duprovnik kommen um so dichter und zäher wird der Verkehr.

Frühstück im Museum

morgendtlicher Blick auf die Burg

In Duprovnik verlassen wir unsere Strecke und fahren in die Innenstadt. Eigentlich wollte ich mir die berühmte Altstadt anschauen und paar Bilder machen aber nach dem wir die Menschenmassen gesehen haben (ich hasse solche Touristen Aufläufe) und der Verkehr und die Parkplatz Situation ein Graus ist, beschließen wir, da es Sven immer noch nicht besser geht, weiter zu fahren.
Hinter Duprovnik kommt gleich wieder die Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Nach der Grenze wird der Verkehr wieder merklich weniger und so geht es entspannt durch die herrlich bergig Landschaft weg von der Küste Richtung landesinneres. Einige Zeit später folgt schon die mazedonische Grenze und ich muss feststellen das mein Wissen über die EU nicht mehr ganz so aktuell ist, denn Mazedonien gehört zur EU und bezahlt wird mit €. Somit gibt es bei der bezahlerrei wenigstens keine Probleme.
Nachdem uns Mazedonien mit einer km langen Schotterstrasse begrüßt hat und ich mich fragte ob die Straßen hier alle so sind, war die Baustelle irgendwann zu Ende und die Straßen wurden wieder richtig gut.

heute mal richtig tolles Wetter

grüne Wälder und türkise Flüsse

tolle Landschaft in Mazedonien
Landschaftlich sind die Balkan Staaten wirklich eine Wucht. Das Diadrische Gebirge besteht aus hohen Bergen und riesigen, ewig langen, sehr großen und tiefen Tälern und die Wälder sind gerade Ende April so saftig grün. Ein wahrer Augenschmaus und Futter für die Seele.

Aber auch Mazedonien war irgendwann zu Ende und wir kamen nach Albanien. Eigentlich hatte ich mich gerade auf dieses, jahrelang abgeschottete und sich erst in den letzten Jahren öffnende Land gefreut doch was uns dann erwartete dämpft diese Vorfreude extrem.
Die Strecke die uns TomTom führte ging hauptsächlich über, ich sag mal Bundesstraßen. Genau auf diesen Straßen herrscht, um es mit deutschem Maßstab auszudrücken, das pure Chaos.  Verkehrszeichen werden nur als Empfehlung gesehen und wer das größere Auto hat muss sich um diese Empfehlung auch nicht scheren. Der wilde Westen war harmlos dagegen, glaube ich.  ;-)   Innerorts 40 wird auch mit 100 durchgefahren. OK das kenne ich ja schon aus Rumänien, aber da sind alle gleichschnell 100km/h gefahren. Hier hat man alles dabei. Fahrer die sich an die 40 halten, Fahrer die die obligatorischen 20 drüber sind gefolgt von der Gruppe die 40 drüber sind überholt von denen die noch schneller können.  Von komischen Vorfahrtsbeschilderunge, an die sich sowieso keiner hält, möchte ich gar nicht erst berichten.
Dieses Chaos und Sven musste dabei immer gegen seinen Magen kämpfen.
Wir hatten fast 7h reihne Fahrzeit und waren fast 9h unterwegs. Das ist eine verdammt lange Zeit wenn es einem beschissen geht. Ich war dann auch seh froh als wir endlich unser Hotel in Durres gefunden hatten. Ein schönes Apartment in der ersten Reihe, mit Meerblick, für wahnsinnige 30€.  Das sind Preise die wünsche ich mir für die Ostsee.
Sven haute sich dann wechselweise von der Toilette ins Bett. Ich spazierte am Strand entlang, lauschte den Wellen  und betete zur untergehenden  Sonne das es Sven schnell wieder besser geht.

Sonnenuntergang aus dem Hotelzimmer

da war die Sonne weg

Strand von Durres mit albanischer Flagge

Obwohl der Verkehr hier der absolute Horror ist, sind die Menschen mit denen ich heute zu tun hatte sehr nett und hilfsbereit. 
Es kommen einem irgendwie so komische  Gedanken wenn man in Albanien Nachts, im Dunkeln, allein am Strand entlang spaziert, aber nachdem ich die vielen allein oder zu zweit spazierenden Frauen gesehen habe, musste ich zugeben das es wieder einmal ein Vorurteil ist, dass man nur abbauen kann in dem man die Länder bereist. 
Zu später Stunde würde ich dann mit albanischenr Folklore-Pop-Schlager Musik in den Schlaf gezwungen.

PS: Länderhopping: es waren an diesem einen Tag ganze 5 Grenzüberquerungen.

Samstag, 27. April 2019

Tag 3 Kroatien

Tag Nr. 3 beginnt. Ich öffne hoffnungsvoll die Holzläden unseres Zimmers und siehe da uns erwartet strahlender Sonnenschein statt tief hängende Wolken. Tja...wenn Engel reisen, oder weil ich die gestrige Grillplatte komplett aufgegessen habe!? 
Als erstes gab es ein gutes Frühstück in der Küche unserer Gastgeber und dann ging es auch schon wieder auf Reise.  

Blick aus dem Fenster

Kaum 12 min und viele viele Kurven später waren wir schon in Kroatien.  Leider wurde der Verkehr schnell sehr zäh da sich die Blechlavine von Ort zu Ort windete.
Endlich an der Adria mit Blick auf Krk

Weiter ging es und bald fuhren wir entlang einer wahsinnigen Felskette (dinarische Alpen) die viele 100 Meter steil aus dem Boden ragte. 
Felsenkette im Hintergrund

 Nach vielen tollen Kurven und einer wundervollen Landschaft wurde es gegen halb 3 Zeit für eine ortsübliches Mahlzeit. 
Lecker Schwein am Spieß

Nach dem Essen ging es weiter über Berge durch Täler vorbei an Schluchten und vielen Überresten und Denkmälern aus dem Kosovo Krieg. 
Irgendwo eine Pullerpause

Mit unserem Zimmer haben wir heute ein Glücksgriff gemacht. Preisgünstig, zwei Betten in zwei Zimmern und dazu idyllisch zwischen Olivenbäumen und Weinreben am Hang eines Berges zum Fuße der Burg Kula Avala. Die Gastgeberin mach in einem kleinen Laden Fruchtliköre und bot uns gleich ein paar kurze an. Sehr Lecker!! 

Unsere Residenz mit Garage und Blick auf die Burb

hinterm Haus

Burg Kula Avala in Polce 

Am Abend kauften wir Brot, Wurst (etwas Schoko) und einen Flaschenöffner und ließen den Abend mit Rotwein/Cola und einem Bier sanft ausklingen. 
Heute haben wir 460km geschafft. Morgen nochmal das gleiche bis Durres in Albanien. Durch Montenegro können wir wegen Zeitmangel nur durchfliegen und dann beginnt der Urlaub richtig. 


Freitag, 26. April 2019

Tag 2 Österreich - Slovenien

Die Nacht in Unterwössen  war sehr erholsam. Die Pension und der ungarische Gastgeber waren eine 9,7. Also echt Top!
Pünktlich kurz nach 9 starteten wir Richtung Österreich. 10min später waren wir dort und das Navi hat eine wirklich tolle Strecke für uns raus gesucht. Vorbei am Großglockner (den haben wir nur aus der Ferne betrachtet) ging es entlang dem Hochkönig und dann über tolle Straßen zum Wörthersee und weiter bis zum Loiplpass. Dieser führte uns durch die Tscheppaschlucht  über die Karawanken nach Slovenien. Slovenien empfing uns mit tief hängenden Wolken und einigem Wasser von oben, danke Marek ;-) . Dann folgten verstopfte slovenische Städte, tolle Serpentinen Straßen und noch mehr Wasser von oben. Alles in allem war die Nässe aber weniger schlimm und wir wurden am Abend mit eine deftige Fleischplatte entschädigt.
Morgen noch ein paar Kilometer bis zur kroatischen Grenze und dann immer an der Adria entlang gen Süden.

PS: das waren heute 460km und somit sind die ersten 1000 km geknacht.

Kleine Burg irgendwo im Ösi Land

Tolle Berge mit Schnee überall

viel Schnee und Skihase 

den kalten Hintern gab's gratis

welcome to Slovenia 

Baustelle amWasserfall

slovenische Entschädigung

Der ließ sich nicht küssen dabei hoffte Sven so auf einen Prinzen

Donnerstag, 25. April 2019

Tag 1 Griechenlandtour

Heute startete endlich unser Abenteuer. 
Von Wittenberg ging es 600km bis an die österreichische Grenze. Erst 2h Autobahn *kotz würg* und dann noch 5h Landstraßen. 
Der Tag startete zwar mit einem kleinen (teuren) Missgeschick aber von da an wurde es immer besser. Tolles Wetter, tolle Landschaft (teilweise), eine schöne Pension und ein lecker Abendessen. 
Morgen geht es über die österreichischen Alpen nach Slovenien bis zur kroatischen Grenze. Wenn das Wetter mit spielt.

erste Pause irgendwo in der Oberpfalz

unsere Pension

toller Sonnenuntergang irgendwo hinterm Berg